Vorurteile abbauen | Was hilft?

Vorurteile und Stereotype sind oftmals unbewusst. Sie helfen bei der Wahrnehmung und Einschätzung von Menschen und Situationen. Als vorgefertigte Meinungen aber wirken sie auch auf das Erleben und Verhalten von denjenigen, die davon betroffen sind. Sie können an der Lebensrealität dieser Menschen völlig vorbeigehen. Im schlimmsten Fall führen sie zu Gewalt jeder Art.

Gerade in der Sozialen Arbeit ist es daher wichtig, sich Vorurteile und Stereotype bewusst zu machen und ihnen entgegen zu wirken. Dabei hilft schon die Motivation, vorurteilsfrei handeln zu wollen. Menschen, für die Gleichheit ein hoher Wert ist oder die Vorurteile ablehnen, gelingt es leichter, Vorurteile und Stereotype gar nicht erst anzuwenden. Zeit ist ebenfalls ein Einflussfaktor. Wer mehr zeitliche Kapazitäten hat, sich ein Urteil zu bilden, greift weniger auf Stereotype zurück. Auch wer konzentriert und nicht abgelenkt ist, schreibt Menschen mehr individualisierende Eigenschaften zu. Es hilft auch, an Eigenschaften zu denken, die dem Stereotyp widersprechen.

Wer sich also in der Beurteilung von Menschen gezielt Eigenschaften vor Augen führt, die nichts mit den Stereotypen zu tun haben, reduziert auch deren Einfluss. Niemand kann sich ganz freimachen von Stereotypen und Vorurteilen. Aber es hilft, die eigenen Stereotype und Vorurteile regelmäßig in Frage zu stellen, z.B. in einer kollegialen Fallbesprechung.

Mehr über den Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen über soziale Gruppen und deren Mitglieder:

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Artikel: "Stereotype und Vorurteile" von Jenny Roth & Melanie Steffens
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